Geburtsplan erstellen leicht gemacht: In 7 Schritten zu Deinem Geburtsplan

Schwanger Frau die gemütlich im Wohnzimmer am Laptop sitzt.

Inhaltsverzeichnis

Geburtsplan erstellen? Wozu das denn?

Du hast es sicher schon irgendwo gehört: Schwangere, die im Vorfeld einen Geburtsplan erstellen, können sich während der Geburt viel leichter auf den Geburtsprozess einlassen. Fühlen sich sicherer.

Ein Geburtsplan ist wie Dein persönlicher Leitfaden für die Geburt, der wirklich einen Unterschied macht.

Jetzt fragst Du Dich vielleicht:

Einen Unterschied? Wie denn?

Du kannst darin festlegen, wie Du die Geburt erleben möchtest. Welche Geburtspositionen Du vorziehst, wie Du mit Schmerzen umgehen willst, ob und welche Schmerzmittel Du möchtest, ob und wann die Begleitperson aus dem Zimmer soll und ne Menge mehr.

Es ist Deine Chance, Deine Wünsche und Vorstellungen zu kommunizieren. Und zwar bevor Du mit Wehen und Gebären beschäftigt bist.

Du kannst Dir sicher vorstellen: Während der Geburt, willst Du so wenig wie möglich entscheiden müssen und gleichzeitig stehen super viele Fragen an, die Dich betreffen.

Sinnvoll, wenn Du Dich vorher mit einigen Fragen auseinandergesetzt hast.

Was genau ist ein Geburtsplan?

Wenn Du den ersten Abschnitt aufmerksam gelesen hast, dann kannst Du es Dir schon denken:
Im Grunde ist ein Geburtsplan eine Liste, die Deine Wünsche für den Umgang mit Dir während der Geburt zusammenfasst. Und natürlich zur Erstversorgung Deines Babys.

Der Geburtsplan ist eine Art Anleitung für Deine Geburtshelfer:innen und Begleitpersonen. So kannst Du Dich ausschließlich auf die Geburt konzentrieren.

Ein Geburtsplan hilft, wenn’s schnell gehen muss

Gerade in Situationen, in denen schnell eine Entscheidung getroffen werden muss, nimmt der Geburtsplan Druck aus der Situation. Besonders weil es Momente geben wird, in denen Du Dich voll und ganz auf den Geburtsprozess und Deinen Körper konzentrieren willst.

Der Vorteil eines Geburtsplans ist damit klar:

Du hast Dich schon im Vorfeld mit potentiellen Fragen und Eventualitäten auseinandergesetzt und eine bewusste Entscheidung getroffen.

Geburtsplan erstellen: Das gehört in Deinen Geburtsplan

Schreibe in Deinen Geburtsplan alles, was Dir wichtig ist.

Wenn Du in einer Klinik Dein Baby zur Welt bekommst, hilft es Ärzten und Ärztinnen, wenn sie wissen, ob Du bestimmte Interventionen wünschst oder vermeiden möchtest.

Zum Beispiel, unter welchen Bedingungen Du einen Kaiserschnitt möchtest oder eben nicht.

Oder ob Du Allergien gegen bestimmte Medikamente hast.

Aber auch Punkte, die zu Deinem Wohlbefinden beitragen. Welche Musik Du hören willst.
Ob Du überhaupt Musik hören willst.

Wichtig, wenn Du diese Punkte durchgehst:

Lass Dir Zeit. Du musst nicht sofort alles beantworten können.
Es werden Fragen dabei sein, über die Du länger nachdenken möchtest. Andere betreffen Dich vielleicht gar nicht.
Diese Auswahl an Fragen soll Dich erstmal mit Deinen Bedürfnissen vertraut machen.

Dir eine Orientierung geben, wenn Du Deinen Geburtsplan erstellst.
Viele Frauen erstellen ihren Geburtsplan auch Schritt-für-Schritt zusammen mit einer Doula.

Und jetzt lass uns schauen, was alles in so einen Geburtsplan rein gehört.

Allgemeine Angaben

Das sind überwiegend Angaben, die es erleichtern, die Beteiligten Personen zuzuordnen.

Konkret sind das folgende Angaben:

  • Dein Name
  • Der Zeitraum Deines errechneten Geburtstermins
  • Die Kontaktdaten Deines Arztes / Deiner Ärztin, der Hebamme, gegebenenfalls Deiner Doula
  • Die Adresse des Kranken- oder Geburtshauses, wo Du gern entbinden möchtest sowie die entsprechenden Kontaktdaten
  • Die Kontaktdaten des Kinderarztes / der Kinderärztin (falls das schon klar ist)
  • Der Name und Kontakt Deiner Begleitperson (wen Du dabei haben möchtest).
  • Hier kommt auch rein, ob diese Person vom Arzt / von der Ärztin informiert werden soll, falls Du dazu nicht in der Lage sein solltest)
  • Falls vorhanden: Gesundheitliche Probleme, über die das Krankenhauspersonal Bescheid wissen sollte

Für die Wehenphase

  • Wer soll mit im Geburtsraum sein? (zum Beispiel Dein Partner / Deine Partnerin, Deine Mutter, Dein Freund / Deine Freundin oder Kinder)?
  • Welche Geburtspositionen möchtest Du gern ausprobieren (zum Beispiel knien, sitzen, umherlaufen)?
    Soll die Geburt künstlich eingeleitet werden?
  • Möchtest Du medikamentöse Unterstützung, um Schmerzen zu lindern? (zum Beispiel eine PDA)?

 

Legen wir einen genaueren Blick auf das Thema Schmerzlinderung.

Was ist Dir für die Geburtsphase wichtig?

Mach Dir für Deinen Geburtsplan Gedanken dazu, was Du Dir für die Geburtsphase vorstellst.

Ob Du Methoden anwenden möchtest, die zu Deinem Wohlbefinden möglicherweise beitragen. Massagen, Musik, ätherische Öle, erfrischendes Gesichtsspray…
Arbeite Deine Bedürfnisse ein, wenn Du Deinen Geburtsplan erstellst.

  • Wie möchtest Du Dich bewegen können?
  • Möchtest Du eine Wassergeburt?
  • Einen Geburtshocker oder andere Gebärhilfen?
  • Möchtest Du über jeden Schritt der Hebamme oder Ärzte im Detail informiert werden oder würde Dich das nerven?
  • Wer soll im Kreißsaal mit dabei sein?
  • Darf ein Dammschnitt in Erwägung gezogen werden?

Zur Schmerzlinderung

Wenn Du Deinen Geburtsplan erstellst, trage unbedingt ein, was Dir für den Umgang mit Schmerzen wichtig ist.

  • Welche Schmerztherapien kannst Du Dir vorstellen?
  • Bevorzugst Du natürliche oder schulmedizinische Mittel oder möchtest Du eine örtliche Betäubung (PDA)?
  • Möchtest Du auf die Möglichkeit von Schmerzmitteln hingewiesen werden oder sagst Du lieber selbst Bescheid, wenn Du etwas brauchst?

Für Dein Wohlergehen

  • Möchtest Du isotonische Getränke, Wasser, Eiswürfel oder eine Infusion, wenn Du viel schwitzt?
  • Welche Kleidung bevorzugst Du? Krankenhauskleidung oder Deine private Kleidung?
  • Möchtest Du Massagen während der Geburt?
  • Welche Lichtverhältnisse bevorzugst Du?

 

Ja, das sind ne Menge Fragen.
Wie gesagt: Lass Dir Zeit.

Du kannst außerdem mit einer Doula Deinen persönlichen Geburtsplan erstellen und sichergehen, dass Du an alles gedacht hast.
Wenn Du magst, gern auch mit mir.

Angebotspaket bestehen aus einem 1h Doula Beratungscall via Zoom, einem individuellen Workbook und persönlichen Übungsaudios.

Nach der Geburt

Jetzt fragst Du Dich sicher: wozu sollen denn da noch Notizen für die Zeit nach der Geburt rein. Heißt doch Geburtsplan.

Du wirst sehen: Die ersten Stunden und Tage nach der Geburt bist Du ebenso froh über jede bewusste Entscheidung, die Du im Vorfeld bewusst getroffen hast.
Dann kannst Du die erste Zeit viel leichter und unbeschwerter mit Deinem kleinen Schatz genießen.

Wenn folgende Fragen schon geklärt sind:

  • Möchtest Du Dein Baby sofort auf die Brust gelegt bekommen oder soll Dein Partner / Deine Partnerin Euer Baby zuerst in den Armen halten?
  • Möchtest Du über jede Untersuchung oder Behandlung Deines Babys informiert werden, oder erstmal Deine Ruhe?
  • Willst Du Dein Baby immer bei Dir haben oder ist ein zeitweiser Aufenthalt zum Durchatmen auf der Säuglingsstation auch in Ordnung?

 

Einige werdende Mütter notieren auch in ihrem Geburtsplan noch folgende Punkte

  • wer die Nabelschnur durchtrennen soll
  • was mit der Plazenta geschieht
  • ob sie das Nabelschnurblut als Stammzellen Quelle einlagern wollen
  • wann und wie das Kind gebadet werden soll
  • traditionelle oder spirituelle Rituale, die sie direkt nach der Geburt durchführen wollen

Was, wenn alles anders kommt?

Ja, manchmal kommt es anders.

Besonders eine natürliche Geburt ist nicht immer planbar. Vielleicht merkst Du, während der Geburt, dass Du etwas anderes möchtest.
Vielleicht wird eine PDA notwendig, obwohl Du sie vermeiden wolltest.

Manchmal laufen Dinge einfach anders, als wir sie planen.Das kennst Du schon. Das nennen wir Leben.

Bleib also flexibel und rechne damit, dass die Geburt auch ganz anders verlaufen kann, als geplant. Erlaube Dir, Deine Wünsche zu ändern. Du musst Dich nicht starr an diesen Plan halten.
Formuliere darum Deinen Geburtsplan so flexibel wie möglich.

Eine Doula kann Dir übrigens auch Methoden an die Hand geben, Dich trotz der Veränderungen sicher und selbstbestimmt zu fühlen.

Ist der Geburtsplan rechtlich bindend?

Die kurze Antwort lautet: Nein.
Dein Geburtsplan ist eine Hilfe für Dich und alle Beteiligten. Eine Liste von Wünschen.
Dein Geburtsplan soll es Dir erleichtern, bewusste Entscheidungen zu treffen, BEVOR Du damit wegen Wehen und Co. überfordert bist.

Er soll Dir helfen, dass Du Dich so gut wie möglich entspannen kannst.

Geburtshelfer müssen sich allerdings nicht daran halten.
Im absoluten Notfall haben Dein Leben und das Deines Babys Priorität.

Du kannst davon ausgehen, dass Dein Geburtsteam sich alle Mühe gibt, sich an Deinen Geburtsplan zu halten.

Jetzt hast Du schon einen Einblick bekommen, was alles in einen Geburtsplan gehört.
Auf manche Frauen wirkt das erstmal ziemlich viel. Andere wollen sich sofort dran setzen.

Diese 7 Schritte helfen Dir, Deinen Geburtsplan zu erstellen und dabei den Überblick zu behalten.

In 7 Schritten zum Geburtsplan

1. Besprich Deinen Geburtsplan zu allererst mit Deinem Partner, Deiner Partnerin oder der Person, die Dich bei der Geburt begleitet. Damit sie alle Wünsche kennt und sie gegebenenfalls für Dich äußern kann.

2. Gehe die Punkte in einem persönlichen Gespräch mit dieser Person durch. So kann sie nachfragen und Dich besser verstehen.

3. Sprich auch mit Deiner Hebamme und mit Deiner Doula. Sie haben mit Sicherheit wertvolle Tipps für Dich.

4. Formuliere maximal 3-5 kurze, prägnante Stichpunkte. Hebammen und Ärzte haben selten Zeit, ewig lange Texte zu lesen.

5. Nutze wenig absolute Formulierungen. So bleibst Du flexibel. Lass Dir Optionen offen- und Deinem Geburtsteam auch.

Wenn Du Dir da so richtig sicher sein willst, frag eine Doula. Die kennen sich super mit Geburtsplänen aus.

6. Formuliere den Plan freundlich. Wir alle mögen freundliche Worte. So auch Krankenhauspersonal, Hebammen, Doulas…

7. Bleib flexibel. Du brauchst Dich nicht selbst unter Druck setzen, wenn Du während der Geburt etwas anderes brauchst, als geplant.

 

Du wünschst Dir eine Person, die mit Dir Deinen Geburtsplan erstellt? Lass uns sprechen.

Angebotspaket bestehen aus einem 1h Doula Beratungscall via Zoom, einem individuellen Workbook und persönlichen Übungsaudios.

Hi, ich bin Lisa

Toll das Du auf meinem Blog gelandet bist. Hier erfährst Du, was eine Doula überhaupt macht und bekommst natürlich Tipps, wie Du entspannt durch Hormon-Chaos, Ärztemarathons und Unsicherheiten kommst.

Du willst für Deine Schwangerschaft und Geburt gut informierte und selbstbestimmte Entscheidungen treffen?

Wissen, welche Alternativen Du hast, um Dich in Deinem Körper und mit Deinen Entscheidungen wohl zu fühlen?

Im Doula-Date bekommst Du genau das.

Ohren, die Dich anhören und Antworten auf Deine Fragen.

Weitere Beiträge

Kontakt

Lisa Sahm