Umgang mit Geburtsschmerzen

Schwangere sitzt auf einem Gymnastikball. Konzentriert, mit geschlossenen Augen bewegt und atmet sie sich durch die Wehen.

Inhaltsverzeichnis

Die Frage, wie stark die Schmerzen bei der Geburt sein würden, beschäftigt fast jede werdende Mutter. Du bist damit nicht allein! Ab dem dritten Trimester schleichen sich bei vielen sogar oft Ängste ein. In diesem Artikel erfährst Du, woher Geburtsschmerzen kommen, warum sie wichtig sind und wie Du damit umgehen kannst.

Was sind die Ursachen für Geburtsschmerzen?

Lass uns mal genauer entdecken, was während Wehen und Co. überhaupt im Körper passiert.

Wehen sind so etwas wie die Wegweiser Deines Körpers während der Geburt.
Sie sind nicht dazu da, Dich zu quälen, sondern haben eine wichtige Funktion.
Wenn Du Schmerzen spürst, bedeutet das, dass Dein Körper sich auf die Geburt vorbereitet. Diese Schmerzen ermöglichen es Dir auch, Deine Positionen anzupassen und Deinen Körper nur so viel arbeiten zu lassen, wie Du gerade schaffst.

Das reduziert das Risiko von Verletzungen, sowohl für Dich als auch für Dein Baby.

Wusstest Du schon?
Während der Wehen zieht sich Deine Gebärmutter rhythmisch zusammen und öffnet den Muttermund bis zu einem Durchmesser von 10 cm. Das ist Teil der Vorbereitung auf die Geburt Deines Babys.

Die Intensität der Schmerzen, die Frauen während der Wehen empfinden, variiert von Frau zu Frau. Aber die Schmerzart nehmen viele ähnlich wahr. In der Eröffnungsphase nehmen viele die Wehen als ziehend oder dumpf wahr.

Wenn es in die Austreibungsphase übergeht, verlagert sich der Schmerz oft in den Geburtskanal und kann für viele Frauen stechend sein.

Obwohl die Austreibungsphase intensiver ist als die Eröffnungsphase, empfinden viele Frauen sie als erleichternd, da sie aktiv am “Pressen” teilnehmen können und die Geburt dadurch vorantreiben.

Was Du außerdem wissen solltest:
Wehen kommen in Wellen. Das heißt, eine Wehe und eine Wehenpause wechseln sich immer ab.

Die Wehenpause kannst Du dann nutzen, um Kraft für die nächste Wehe zu sammeln.

Um mit den Schmerzen umzugehen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Wie kann ich Schmerzen reduzieren?

Das Thema Geburtsschmerzen und Umgang mit Geburtsschmerzen stresst leider immer noch viele Frauen im Vorfeld.
Es gibt ’ne Menge natürlicher Möglichkeiten, die Dir helfen können.
Am Besten, Du sprichst mit einer Doula darüber oder mit Deiner Hebamme.
Und zwar im Vorfeld. Schreib es am Besten in Deinen Geburtsplan, wie Du bei Deiner Geburt mit Schmerzen umgehen willst.

Natürliche Schmerzbewältigung

Du wirst es vielleicht kaum glauben, aber Dein Körper hat bereits sein eigenes eingebautes Schmerzlinderungssystem.

Während der Geburt werden massenhaft Endorphine freigesetzt. Diese kleinen Hormon-Helferlein machen die Schmerzen erträglicher.

Wenn Du gelernt hast, Dich zu entspannen, hilfst Du Deinem Körper, ne ordentliche Portion Endorphine zu produzieren.
Wenn Du zwischen den Wehen immer wieder kurz entspannst, kann Dein Körper immer wieder frische Endorphine produzieren.

Hier sind einige Methoden, um Dich körperlich und seelisch zu entspannen:

Aromaöle
Düfte können Wunder wirken, vor allem Lavendelöl ist bekannt für seine entspannende Wirkung und kann die Schmerzen lindern.

Beruhigung
Deine Psyche beeinflusst Dein Schmerzempfinden stark. Beruhigende Worte, Streicheleinheiten und die Anwesenheit von Partnern oder Familienmitgliedern können enorm helfen.

Geburtsposition
Höre auf Deinen Körper. Wenn Du Deine Position veränderst, kann das echt erleichternd sein. Beispielsweise unterstützt eine aufrechte Haltung Dich durch die Schwerkraft beim Mitschieben am Ende der Geburt.

Wassergeburt
Warmes Wasser kann die Schmerzen deutlich mindern. Alternativ geht auch eine Wärmflasche, die Du Dir auf den Bauch oder Rücken legst.

Atmung
Die richtige Atemtechnik unterstützt die Muskelarbeit Deine Gebärmutter und hilft, Deine Aufmerksamkeit auf die Pausen zu lenken, in denen Du neue Kraft schöpfen kannst.

Massage sanfte Massagen, besonders vom Partner, können entspannen und ablenken. Wenn Du Massagen als angenehm empfindest, denk auf jeden Fall daran, Massageöl und Co parat zu haben. Zum Beispiel in Deiner Kliniktasche oder Geburtskiste

Homöopathische Mittel
Natürliche Wirkstoffe können Schmerzen lindern und werden oft bei Hausgeburten oder im Geburtshaus verwendet. Auch immer mehr Kliniken sind bereit, mit Dir Lösungen zu finden und homöopathische Mittel mit einzubeziehen.

Hypnose/Hypnobirthing:
Einige Mütter berichten von weniger Schmerzen dank Selbsthypnose-Techniken, die übrigens auch Supersportler nutzen. Selbsthypnose kann wie Atemtechniken wirken und Dich von den Schmerzen ablenken. Mehr dazu kannst Du in meinem Artikel zu Hypnobirthing lesen.

Viele Doulas haben Erfahrungen mit Selbsthypnose-Techniken. Sprich am besten mit einer Doula darüber. Oder schreib mir, wenn Dich das näher interessiert.

Medizinische Schmerzbewältigung

Du hast natürlich auch medizinische Möglichkeiten, Schmerzen zu lindern.
Die bekannteste Methode ist die PDA.

Also lass uns einen Blick auf PDA werfen:

PDA- zum Umgang mit Geburtsschmerzen

Bei einer PDA bekommst Du ein Schmerzmittel direkt in die Wirbelsäule, und voilà, der Schmerz verschwindet!
Das klingt für viele werdende Mamas verlockend. Aber wie bei allem im Leben gibt es auch hier ein paar Haken.
Neben der schmerzlindernden Wirkung können Kopfschmerzen, Probleme beim Wasserlassen und sogar Muskelzittern auftreten.

Und in seltenen Fällen können ernste Dinge passieren, wie Atemstillstand oder toxische Reaktionen. Deshalb ist für die PDA das klare Okay der werdenden Mama erforderlich.

Darum solltest Du auch in Deinem Geburtsplan vorher klären, wie Du mit dem Thema PDA umgehen willst. Hol Dir dazu im Vorfeld ausreichend Info. Ich als Doula beleuchte immer gerne alle Seiten, damit werdende Mamas für sich eine stimmige Entscheidung treffen können.

Ob Du Deine Geburt durch Schmerzmittel erleichtern möchtest, ist grundsätzlich Deine Entscheidung.

Teilweise raten Dir die Ärzte und Hebammen auch zu einer PDA – zum Beispiel, wenn Du sehr erschöpft scheinst oder die Geburt nur langsam vorangeht.
Wenn Du während der Geburt die PDA oder andere Schmerzmittel erhalten möchtest, lege das unbedingt in Deinem Geburtsplan fest. Auch, falls Du Allergien auf Medikamente hast.

Wie können Begleitpersonen helfen?

Was viele unterschätzen: Die Begleitpersonen können eine Menge tun.

Es ist für viele Frauen äußerst hilfreich, jemanden an ihrer Seite zu haben, der sie ermutigt und ihr so viel Komfort wie möglich bietet.
Zum Beispiel durch eine Rückenmassage, Druck aufs Becken geben oder indem sie Wärmepackungen bereitstellen. Diese Rolle kann vom Partner, einer engen Freundin oder natürlich einer Doula übernommen werden.

Um eine wohltuende Unterstützung zu gewährleisten, ist es wichtig:

  1. Die Gebärende nicht allein zu lassen (außer sie wünscht es ausdrücklich). Die Anwesenheit einer vertrauten Person kann sehr beruhigend wirken.
  2. Aufmerksam und flexibel zu bleiben, um ihre Bedürfnisse zu erkennen und gleichzeitig ihre Wünsche nach Ruhe zu respektieren.
  3. Mut zu machen und Selbstvertrauen zu stärken, um sie mental zu unterstützen.
  4. Ihr eine angenehme Umgebung zu schaffen. Kleinigkeiten wie Wärme und sanfte Berührungen können erheblich dazu beitragen.
  5. Ihr zu helfen, informiert zu bleiben. Das beinhaltet die Unterstützung bei Fragen und gegebenenfalls das Initiieren von Gesprächen mit dem medizinischen Personal.

Je besser Du Deine Begleitperson in Kenntnis gesetzt hast, was Du von ihr brauchst, desto besser kann sie Dich supporten.
In meinem Artikel “So kann Dich Deine Begleitperson optimal bei Deiner Geburt supporten”
kannst Du Dir zusätzliche Info dazu holen.

Wusstest Du, dass Du den ganzen Schmerz nach der Geburt wieder vergisst?

Geburtsschmerz: Bald wieder vergessen

Kaum vorstellbar: Nach der Geburt wandern Deine Gedanken nach und nach von den Schmerzen ab. Das hat viel mit Hormonen zu tun, besonders mit Oxytocin – dem ultimativen Kuschelhormon. Und dem Hormon, dass Dir schon während der Geburt ein treuer Helfer ist.

Wenn Du Dein Baby auf Dich legst, wird bereits eine Ladung Oxytocin freigesetzt.
Und schwupps, schon ist die Welt in vielen Fällen nebensächlich.

Die Geburtsschmerzen verschwinden zwar nicht einfach so, aber viele Frauen empfinden sie kurz nach der Entbindung nicht mehr als so schlimm.

Fazit

Ich hoffe, Dir ist eines klar geworden:
Es ist OK, wenn Du Angst vor Geburtsschmerzen hast.

Erinnere Dich aber immer wieder daran:
Dein Körper ist für diesen natürlichen Prozess gemacht und weiß, was er tut.
Vertraue auf Dich selbst und Deine Fähigkeiten.

Erlaube Dir, offen über Deine Ängste zu sprechen.

Ist wichtig, damit Du passende Möglichkeiten für Dich findest, Dich auf die Geburt vorzubereiten. Herauszufinden, wie Du Dich und Deinen Körper am Besten auf die Geburt vorbereiten kannst.
Wenn Du da mehr Info für Dich möchtest, Ängste ablegen willst und Techniken lernen, die Dir helfen, Ängste und Schmerzen zu reduzieren, lass uns sprechen.

Angebotspaket bestehen aus einem 1h Doula Beratungscall via Zoom, einem individuellen Workbook und persönlichen Übungsaudios.

 

Schreib mir eine Mail an hallo@lisasahm.de

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