Geburtshaus, Klinik, Hausgeburt? Welcher Ort passt für Deine Entbindung

Schwangeres Pärchen mit Laptop auf dem Sofa. Sie wirken konzentriert.

Inhaltsverzeichnis

Dein Geburtstermin rückt näher und in Deinem Kopf sind 1000 Gedanken, wie und wo die Geburt ablaufen wird.
Und ja! Du liegst völlig richtig, wenn Du Dir auch darüber Gedanken machst, in welchem Umfeld Du Dein Baby zur Welt bringen willst. Geburtshaus, Klinik, Hausgeburt?
In diesem Artikel bekommst Du einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Bereit, das zu erkunden?

Geburt in der Klinik: Vor- und Nachteile

Vorteile, wenn Du Dein Kind in einer Klinik entbindest

Gerade für die Frauen, bei denen bereits im Vorfeld mit Komplikationen gerechnet wird, bieten Krankenhäuser eine umfassende medizinische Versorgung.
Kreißsäle sind mit medizinischer Technik ausgestattet, medikamentöse Schmerzlinderung und Kaiserschnitt sind bei Bedarf möglich. Neugeborene mit Risikofaktoren können medizinisch sofort versorgt werden.
Schau Dir hier einige Vorteile an, die für eine Geburt in der Klinik sprechen:

Rund-um-die-Uhr-Betreuung:

Du wirst während der gesamten Geburt von einem Team erfahrener Ärzte und Hebammen betreut.
Wie viele weitere Gebärende, Ärzte und Hebammen zeitgleich rund um die Uhr betreuen, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Breites Spektrum an Schmerzmitteln verfügbar

Ja, mit Schmerzmitteln hat eine Klinik eine größere Auswahl, auf die sie bei Bedarf zurückgreifen können.
Das ist dann besonders hilfreich, wenn werdende Mütter schon alle anderen Möglichkeiten versucht haben, die Schmerzen zu lindern.
Positionswechsel, bewusstes Atmen- es gibt da so einige Möglichkeiten.

Und klar: Wenn eine Geburt sich zieht und eine Mutter entscheidet, den restlichen Weg mit Schmerzmitteln zu gehen- der Zugriff auf eine Auswahl ist in einer Klinik größer.

Nachteile einer Klinikgeburt

Kommen wir nun zu den Nachteilen einer Klinikgeburt.

Schaue beim Lesen, wie wichtig Dir die einzelnen Punkte sind.
Möglich, dass Du selbst manche Punkte ganz anders bewertest.
Das ist OK.

Überbelegung und Stress:

In Kliniken herrscht oft Personalmangel. Das führt dazu, dass ein Geburtsteam oft mehrere Frauen betreut und kaum Zeit hat, sich um die emotionalen Bedürfnisse zu kümmern.

Der Fokus liegt allein auf der medizinischen Versorgung..

Schichtwechsel mitten im Geburtsprozess

Da ist auch so ein Thema.
Es kann durchaus passieren, dass mitten im Geburtsprozess plötzlich andere Menschen für die Gebärende zuständig sind.
Das bedeutet: Sie müssen sich plötzlich komplett auf andere einlassen.
Mitten in der Geburt.

Interventionen, die die natürliche Geburt stören

Dieser Personalmangel kann immer wieder dazu führen, dass das Geburtsteam bemüht ist, eine “reibungslose” Geburt in Gang zu bringen.
Reibungslos im Sinne von “ohne Mehraufwand fürs Personal”.

Das bedeutet, dass sie mit bestimmten routinierten Interventionen den reibungslosen Ablauf sichern- ohne darauf zu achten, ob die Routine-Eingriffe im Einzelfall überhaupt notwendig sind.

Und dann kann es vorkommen, dass genau diese Eingriffe den natürlichen Geburtsprozess stören und genau dadurch noch mehr Eingriffe nötig sind.

Wenn während der Geburt mehr Eingriffe nötig sind, steigt auch das Risiko an Nebenwirkungen und gesundheitlichen Folgen nach der Geburt.
Die müssen ja dann auch behandelt werden.

Bewegungseinschränkung durch medizinische Technik

Gerade dann, wenn medizinische Technik, wie Wehenschreiber und Tropf undundund zum Einsatz kommen, können all diese Apparate die Bewegung der Frau stören.
Das wiederum macht manche Bewegungen und Positionen für sie unmöglich. Positionen, die dafür sorgen, dass der Körper Dopamin- ein körpereigenes, schmerzlinderndes Hormon ausschüttet.
Dieses Hormon kann dann nicht mehr freigesetzt werden. Dabei ist es auch gerade das, was die Geburt in Gang hält und Schmerzen lindert.

Geburt in einem Geburtshaus: Vor- und Nachteile

Geburtshäuser sind eine attraktive Alternative zur Geburt im Krankenhaus und auch zur Geburt daheim.

Was das genau ist?
Ein Geburtshaus ist eine Einrichtung, die darauf spezialisiert ist, werdende Mütter während der Geburt zu begleiten. Und das in einer entspannten und häuslichen Umgebung.

Der Wohlfühlfaktor wird da ganz groß geschrieben.
Einige haben sogar Entspannungsbereiche, Geburtsbäder- einfach mehr Annehmlichkeiten als in einer Klinik.

Schauen wir genauer hin:

Vorteile Geburtshaus

Heimelige und komfortable Umgebung

Die meisten Geburtshäuser legen Wert auf eine Umgebung, in der sich die Frauen geborgen fühlen.
Sowohl vor als auch während der Geburt und danach.

Das bedeutet, die Zimmer und Geburtsräume strahlen eine heimelige Atmosphäre aus. Optimale Voraussetzungen, damit sich Frauen entspannen können und unnötige Spannung im Becken sich löst.

Flexibilität in Gebärpositionen und -techniken

Geburtshäuser sind meistens bestens für verschiedene Geburtspositionen vorbereitet
Ob Du im Wasser gebären willst, auf einem Geburtshocker oder im Vierfüßlerstand.

Geburtshäuser sind da flexibler und auf verschiedene Geburtspositionen vorbereitet.

Der natürliche Geburtsprozess steht im Fokus

Du spürst es jetzt schon: In Geburtshäusern liegt der Fokus darauf, den natürlichen Geburtsprozess zu stärken.

Sie verzichten auf Technik und Eingriffe, die diesen natürlichen Prozess stören würden.

Das gibt den Frauen mehr Bewegungsfreiheit und Kontrolle darüber, was während der Geburt passiert.

Nachteile einer Geburt im Geburtshaus

Ja, auch hier schauen wir auf die andere Seite der Medaille.

Eingeschränkte Notfallversorgung

Auch hier stehen im Extremfall wieder weniger Möglichkeiten zur Verfügung.
Im Falle des Falles müsste ein externes Notfallteam gerufen werden, das dann über Interventionen entscheidet.

Im Extremfall.

In einigen Regionen nur begrenzt verfügbar

In vielen Regionen gibt es wenig bis keine Geburtshäuser.
Das bedeutet, Schwangere haben mitunter eine lange Anreise.
Außerdem haben Geburtshäuser eine kleine, aber feine Anzahl an Zimmern und Betten frei. Kümmere Dich also lieber frühzeitig um einen Platz, wenn Du mit einer Geburt im Geburtshaus liebäugelst.

Mal eben so flott die Tasche geschnappt und während der Wehen anreisen, ist dann so ne Sache.

Hausgeburt: Vor- und Nachteile

Klar, jetzt willst Du wissen, wie das bei einer Hausgeburt ist.

Auch hier gilt: Wäge ab, welche Punkte Dir wichtig sind.
Was für die eine Schwangere elementare Bedeutung hat, bewirkt bei der anderen ein unbeteiligtes Schulterzucken.

Vorteile einer Hausgeburt

Schauen wir uns auch hier einige Punkte genauer an.

Vertraute Umgebung:

Klar, die Geburt findet in dem Falle ja auch in den 4 Wänden der Schwangeren statt. In vertrauter Umgebung.
Das wirkt auf viele schon sehr entspannend.

Aus Erfahrung kann ich Dir sagen: So eine Grund Entspannung ist super hilfreich während der Geburt. Das macht es dem Körper einfacher, die Hormone auszuschütten, die unseren Körper während der Geburt stärken.

Darum ist es so wichtig, dass Du eine Umgebung wählst, wo Du Dich sicher fühlst.

Natürlicher Ablauf der Geburt.

Klar, wo keine technischen Apparate da sind, die Körperfunktionen, wie Wehen und Co. kontrollieren, läuft eine Geburt auch ganz anders ab.

Die Gebärende kann viel leichter auf die Signale ihres Körpers eingehen.
Hat mehr Bewegungsfreiheit und kann MIT ihrem Körper arbeiten.

Selbstbestimmte Atmosphäre

Hier spielt die Gebärende die Hauptrolle. Niemand, der zeitgleich noch versorgt werden muss.
Das bedeutet: Das Geburtsteam hat vollen Fokus auf die werdende Mutter und kann viel leichter auf ihre Bedürfnisse eingehen.

Nachteile einer Hausgeburt

Du kennst mich: Hier werden mehrere Seiten beleuchtet.

Eingeschränkte Notfallversorgung

Im Falle des Falles stehen bei Hausgeburten keine technischen Möglichkeiten oder ein Ärzteteam zur Verfügung.
Im Notfall müsste erst ein Notfallteam geordert werden. Und vielleicht müsste die werdende Mutter dann in ein Krankenhaus in der Nähe transportiert werden.
Im Extremfall.

Geringe Auswahl an Schmerzmitteln

Die wenigsten haben im Vorfeld eine Apotheke ausgeraubt und haben den Keller voller starker Schmerzmittel.
Und welche Dosis von dem, was vorhanden ist, bei einer Geburt nötig und risikofrei wäre, wissen die wenigsten Gebärenden.

Da wirkt es in der Klinik easy: Da wird dann eben einfach ein Mittel verabreicht.
Einfach und schnell.

Daheim hast Du das zur Verfügung, was Du hast und haben darfst.
Bist auf Dich und Deinen Körper gestellt.

Je besser Du Deinen Körper kennst, desto eher weißt Du, was er braucht und wie Du eine Hausgeburt optimal vorbereiten kannst.

Atmosphäre zu intim

Je nachdem, welche Möglichkeiten das eigene Zuhause hergibt, kann es durchaus sein, dass die Örtlichkeit völlig ungeeignet für eine Geburt ist.

Außerdem gibt es Frauen, die zwar gern auf eine Klinikgeburt verzichten wollen, aber der Gedanke, daheim zu gebären, Unbehagen auslöst.

Und das ist auch völlig in Ordnung.

Es gibt da nämlich ein paar Kriterien, die durchaus wichtig sind,die unabdingbar für eine Hausgeburt sind.

Welche Umgebung ist für Deine Geburt die richtige?

Eine Geburt, das ist wirklich ein sehr intimes Erlebnis. Und weißt du was?
Was für Dich ein sicherer Ort für eine Geburt ist, hängt stark davon ab, in welchem gesundheitlichen Grundzustand Du Dich befindest.

Und natürlich, worauf Du als werdende Mama wert legst.

Welche Aspekte Dir das Gefühl von Sicherheit geben. Das ist bei jeder Frau anders.

Vor- und auch Nachteile findest Du bei allen Optionen.

Eine Klinikgeburt bietet medizinische Unterstützung in Notfällen, während eine Geburt im Geburtshaus oder zu Hause eine intimere Erfahrung ohne viele Eingriffe ermöglichen kann- vorausgesetzt, Dein gesundheitlicher Grundzustand erlaubt das.

Solange keine medizinischen Gründe oder andere Umstände dagegen sprechen, kannst du (zusammen mit deinem Partner oder deiner Partnerin) Deinen Geburtsort ganz nach Deinen persönlichen Wünschen und Bedürfnissen wählen.

Die Dinge, die bei dieser Entscheidung eine Rolle spielen, sind total individuell.
Dein eigenes Sicherheitsbedürfnis spielt eine Rolle, die Atmosphäre des Geburtsortes, besondere Wünsche für den Geburtsablauf oder die medizinischen Möglichkeiten.

Aber auch die Unterstützung in den ersten Stunden und Tagen nach der Geburt und nicht zuletzt die Nähe zum Wohnort können die Wahl des Geburtsortes beeinflussen.

Übrigens bieten viele Kliniken und Geburtshäuser Informationsabende an.

Das ist super, um sich ein Bild vom Angebot des jeweiligen Hauses zu machen, die Atmosphäre zu testen und jede Menge Fragen zu stellen.

Wenn Du Dir noch unsicher bist, wo Du Dein Baby zur Welt bringen möchtest, können diese Fragen Dir als Leitfaden beim Entscheiden dienen.

Ach ja, übrigens, eine Doula kann Dir bei deiner Entscheidung auch echt den Rücken stärken.

Dir helfen, diese Liste so zu gestalten, dass sie genau zu Dir passt.

Aber am Ende des Tages ist die Wahl des Geburtsortes auch eine Bauchentscheidung.

Vertrau also auf dein Gefühl und auf deine eigenen Fähigkeiten, Dein Baby gut auf die Welt zu bringen.
Ganz egal, für welchen Geburtsort Du Dich entscheidest:
Das Wichtigste ist, dass Du Dich dort wohlfühlst und Dich entspannen kannst.

Wenn Du da mehr Info`s möchtest um die beste Entscheidung für Dich zu treffen, lass uns sprechen.

Angebotspaket bestehen aus einem 1h Doula Beratungscall via Zoom, einem individuellen Workbook und persönlichen Übungsaudios.

Schreib mir eine Mail an hallo@lisasahm.de

Deine

Lisa Sahm persönliche Unterschrift

*1 https://www.quag.de/quag/geburtenzahlen.htm

 

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Toll das Du auf meinem Blog gelandet bist. Hier erfährst Du, was eine Doula überhaupt macht und bekommst natürlich Tipps, wie Du entspannt durch Hormon-Chaos, Ärztemarathons und Unsicherheiten kommst.

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